Sonntag, 20. Juni 2021

Henrich Steffens

 Henrich Steffens

"Wem die Natur vergönnte, in sich ihre Harmonie zu finden, - der trägt eine ganze, unendliche Welt in seinem Innern - er ist die individuelleste Schöpfung - und der geheiligte Priester der Natur." - Beiträge zur inneren Naturgeschichte der Erde, Erster Theil, Verlag der Crazischen Buchhandlung, Freyberg 1801, S. 317 (Wikiquote)

Steffens, "ein norwegisch-deutscher Philosoph, Naturforscher, Hochschullehrer und Dichter" (Wikipedia) hat sein Leben in 10 Bänden mit insgesamt über 3000 Seiten dargestellt, von denen sich über 100 Seiten mit persönlichen Eindrücken aus ungezählten Persönlichkeiten der Geistesgeschichte der Zeit (u.a. Goethe, Schelling, Fichte und eine ganze Reihe von Romantikern) befassen, die umfassendste Darstellung solcher Begegnungen von einem, der nicht zu einer dieser Gruppierungen gehörte, die ich kenne.
Mir einerseits hoch interessant, andererseits eine Person, deren Standpunkt die wenigsten interessieren wird, die mir aber bemerkenswert ist durch die Unbefangenheit seines Urteils.
Den Goetheschen Faust hat er (in Gestalt des Fragments) kennen gelernt, als ihm der Name Goethe noch nichts sagte, und war überwältigt von der Sprache.
Wenn es nicht so aufwändig wäre, würde ich gern zigs einer Urteile zitieren. Hier nur eines: Goethe mit 62 Jahren schon so als geistige Autorität anerkannt, dass er in seiner Umgebung zitiert wurde wie - damals - die Bibel. Er sei so mit dem Verstehen seines eigenen Werdegangs beschäftigt gewesen, dass ihn neuere Entwicklungen nicht interessierten. 
Bemerkenswert, dass Steffens mit Friedrich Schleiermacher befreundet war, ihn aber auch kritisierte. ("In seinem Buch Von der falschen Theologie und dem wahren Glauben betonte er gegen seinen Freund Friedrich Schleiermacher die Wichtigkeit einzelner biblisch-theologischer Aspekte: Als „die Fundamentalwunder des Christlichen Glaubens“ sah er „die Zeugung Christi durch den Heiligen Geist und seine Auferstehung“.[11]" (Wikipedia))

Steffens über Goethe und Schiller:
"In Deutschland, wie es sich in den letzten Jahren des vorigen Jahrhundert gestaltete, war Schiller der eigentlich populäre Dichter (freilich nur der gebildeten). Goethes tiefer, dichterischer Natur Sinn war den meisten, selbst unter seinen Verehrern ein Geheimnis. Es war in der Tat eine nationale Poesie, die mit Schiller sich regte, und sie verwirklicht er sich in den edelsten Gemütern durch ein sittlich nationales Rittertum, Welches nicht bloß in einem leeren, halsstarrig in trotze sich fast hielt, vielmehr zur entschiedenen Tat sich aufgefordert und reif fand. Der philosophisch starke, sich selbst fast in der Ausdruck dieser Tat war Fichte, der sich zu Schiller verhielt wie Schelling zu Goethe. Jenes Verhältnis von Schiller zu Fichte, wie es sich jahrelang erhielt und eine immer bedeutendere all nationale, Wenn gleich innere Epoche bildete, die in inneren großen Ereignissen tiefer Eingriff, als man glaubt, wird uns später beschäftigen zwischen Raum Seite 24"

Seine Autobiographie:

Was ich erlebte Digitalisat Band 1

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