Mir gefällt daran, wie in den Naturwissenschaften durchaus nicht triviale Sachverhalte glasklar dargestellt werden können:
"Du kannst das mit einem elektrischen Dipol veranschaulichen: Zwei Ladungen +q und −q, die im Abstand a voneinander entfernt sind. Wenn Du Dich davon in einem Abstand d≫a aufhältst, dann spürst Du von den Ladungen nicht, weil Du von beiden fast genau gleich weit entfernt bist. Wenn Dein Abstand vom Dipol aber d≈a beträgt, dann bist Du fast zwangsweise einer der beiden Ladungen näher als der anderen, und daher spürst Du das elektrische Feld. Wenn Du Dich z.B. näher an der Ladung +q als an der Ladung −q aufhältst, dann spürst Du positive Ladung.
Bei den Kernkräften ist es ähnlich. Ein Proton oder Neutron wird im Inneren durch die Farbkraft zusammengehalten, ist aber insgesamt farbneutral (die einzelnen Quarks sind farbig, aber ihre Farben heben einander genauso auf die die Ladungen +q und −q im obigen Beispiel). Deshalb müssen zwei Nukleonen, um aneinander zu binden, sehr nahe zusammengebracht werden — nämlich in der Größenordnung 10⁻¹⁵ m, dem Protonen- bzw. Neutronendurchmesser. Nur auf so kurzen Abständen spüren sie, daß die eine Seite des Nachbarteilchens z.B. „grüner“ ist als die andere, und erfahren die Kraft." (https://www.gutefrage.net/frage/wieso-haben-kernkraefte-eine-kurze-reichweite?foundIn=expert-mail)
"Nebenbei gesagt, gibt es noch einen zweiten Grund, der die Reichweite der Kernkraft einschränkt: Die Austauschteilchen (π⁺- bzw. π⁻-Mesonen) haben Masse, während das Austauschteilchen der elektromagnetischen Kraft (das Photon) masselos ist. Das ist aber ein Quantenffekt, der sich nicht so einfach erklären läßt, daher habe ich ihn großzügig übersprungen."
Im geisteswissenschaftlichen und gesellschaftswissenschaftlichen Bereich können dagegen mehrere Erklärungen gleichberechtigt nebeneinander stehen.
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