Samstag, 6. Oktober 2018

Mehrsprachigkeit

In der Familie von Karl Marx war, als sie in London lebten, wegen ihrer vorherigen Exilaufenthalte ein buntes Gemisch aus Englisch, Deutsch und Französisch üblich, weil man sicher sein konnte, dass jeder von ihnen alle drei Sprachen beherrschte und vieles sich in einer Sprache besser ausdrücken lässt als in einer anderen. 

Eine schöne Erläuterung zur Situation im Elsass gibt OlliBjoern:
"Im Elsass wird weiterhin (auch) Deutsch gesprochen. Dies betrifft zwar eher etwas ältere Leute, man kann aber nicht sagen, dass Deutsch dort selten wäre (so weit ich weiß, können ca. 40% Deutsch und/oder Elsässisch).
Ich habe im Elsass sowohl Leute getroffen, die nur Französisch sprechen (eine junge Kassiererin im Supermarkt würde ich z.B. immer auf Französisch ansprechen), als auch Leute, die (neben Französisch) auch Deutsch können.
Es kann einem auch passieren, dass man etwas auf Französisch bestellt, und eine Rückfrage auf Elsässisch bekommt. Nicht selten wird einem nach ein paar Sätzen Französisch auch Deutsch angeboten. Es gibt immer noch Leute dort, deren Muttersprache Elsässisch ist. Man kann es nur nicht auf alle Leute verallgemeinern, man muss (gerade bei jungen Leuten) damit rechnen, dass manche nur Französisch können (das sind ca. 60%).
Es gibt so manche nette Mischung aus Französisch und Elsässisch, Kindermenüs heißen in Frankreich üblicherweise "pour les enfants", dort aber "pour les kneckes" (das Wort haben wir auch in unserem Dialekt benutzt im Saarland).
Als Saarländer mag ich diese Mischung (aus beiden Ländern), und die Elsässer mögen (ebenso wie wir) den politischen "Stress" nicht so, wir versuchen, das Beste aus der Grenzlage zu machen, ohne zu "politisieren". Auch die Luxemburger gehören in diese Gemengelage, sie haben die Offenheit für das deutsche und das französische Kulturgut, sind aber auch eigen." (sieh hier)

Das ist etwas anderes als Mischsprachen wie Pidgin- und Kreolsprachen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen