Dienstag, 31. Dezember 2024

Nehmen Personen und Staaten Trumps Ankündigungen noch erst, obwohl er oft nicht hält, was er verspricht?

Es kommt darauf an, wovon er spricht. Wenn er von etwas redet, was er in Zukunft machen wird, werden viele skeptisch sein, so bei Ulbrichts Satz "Niemand denket daran, eine Mauer zu bauen." Denn er hat öfter etwas angekündigt, was er dann nicht verwirklicht hat, aber wenn er mit etwas droht, muss man sich schon drauf einstellen, dass er es eventuell macht, auch wenn es so scheint, dass es nicht im Interesse der USA wäre. So etwa, wenn er mit dem Austritt aus der Nato droht oder damit, ein Land nicht zu unterstützen, auch wenn er vertraglich dazu verpflichtet wäre. Denn er handelt wie ein Geschäftsmann, der versucht, mit einem gewissen Druck die für ihn günstigste Regelung herauszuholen. Daran, dass er als vertrauenswürdig gilt, liegt ihm wenig, wichtiger ist ihm, dass man ihm alles zutraut und lieber gleich nachgibt, bevor er all seine Machtmittel einsetzt.

Das merkt man an dem vorauseilenden Gehorsam von ehemaligen Trump-Kritikern, die schon, bevor er im Amt ist, versuchen, sich bei ihm lieb Kind zu machen. Je mehr das geschieht, umso mehr wird er Drohungen einsetzen, auch wenn er sie eigentlich nicht wahr machen will. Denn immer wenn man ihm nachgibt, schmeichelt es seinem Selbstbewusstsein.

Dass es sinnvoll ist, Drohungen  ernst zu nehmen, auch wenn es scheint, es wäre nicht im Sinne des Drohenden, seine Ankündigung wahr zu machen, merkt man an Putins Drohung mit einem Einmarsch in die Ukraine. Obwohl er sich mit dem Einmarsch schwerwiegende Probleme eingehandelt hat, hat er doch eins erreicht: Man wird seine Drohungen ernst nehmen, auch wenn sie  zunächst nicht glaubwürdig erscheinen.

Ähnlich steht es mit Trumps Drohungen. Ihm ist wichtig, dass er als unberechenbar gilt. 

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