Auf die Frage "Welche Hoffnungen haben Sie verloren?" meint Friedrich Schorlemmer, nicht ganz verloren, aber sie sei geringer geworden und zitiert Theo Sommer: "Wenn es uns doch gelänge, bei der Selbstbestimmung jetzt auch zu einer Selbstbesinnung zu kommen, die zusammenhängen müßte für uns Deutsche mit einer bestimmten Selbstbescheidung in Europa [...] und dabei die ökologische Vernunft walten lassen." Schorlemmer ergänzt: "und ein wirklich soziales Gewissen zu entwickeln."
Das sei der Handlungsrahmen, an dem sich Politik nach der Einigung eigentlich orientieren müsse.
Am Schluss verlas Schorlemmer dann das Neujahrsgebet eines Pfarrers von 1883/84.
Aus meiner Sicht ist der Handlungsrahmen nicht überholt, sondern nach 12 Jahren Kanzlerschaft von Merkel mit zwei großen und einer schwarz-gelben Koalition im Bereich der Ökologie noch weit aktueller geworden.
Nach 12 Jahren ohne zureichende ökologische Vernunft wäre es höchste Zeit, wirklich die selbst gesteckten Ziele anzusteuern. Aber der Koalitionsvertrag zeigt davon keine Spur, sondern nur vage Vorsätze, die in den vergangenen Jahren Jahr für Jahr missachtet worden sind.
Deshalb kann m.E. niemand, der die gegenwärtige ökologische Situation (CO2-Ausstoß, Braunkohle) kennt, guten Gewissens diesem Koalitionsvertrag zustimmen.
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Sonntag, 11. Februar 2018
Günter Gaus, Friedrich Schorlemmer 13.2.1990 und der Koalitionsvertrag heute
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